Über 80 Jahre Kamig
80 Jahre Kamig

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Über 80 Jahre Kamig

Lange Zeit schon ist das Vorkommen bekannt.

1827: wird in der Tragweiner Chronik von "Weißer Erde" gesprochen, die nach Linz verkauft wurde zum Weißen der Soldatenuniformen, sowie der Riemen und des Zaumzeuges der Pferde. Es muß sich dabei schon um einfach aufbereiteten Kaolin gehandelt haben.

1850: mehrere Kriechbaumer Bauern betrieben in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Kaolingewinnung in kleinen Gruben über Tage. Auf einfache Art wurde der Rohstoff in Holzbottichen aufbereitet und von den großen Rückständen getrennt. Unter dem Namen „Schwertberger Weißton“ wurde schon damals Kaolin an die Ofensetzer und kleinen keramischen Betriebe in der Gegend um Steyr und Linz verkauft.

1910: hat die Prager Montanaktiengesellschaft den Bergbau erworben und erreichte damals bereits eine Kaolinerzeugung von 1.800 to pro Jahr. Der erste Weltkrieg hat allerdings diesem Unternehmen ein baldiges Ende bereitet. Während der Kriegsjahre ruhten die Gewinnungsarbeiten vollständig.

Im Jahr 1920 verkaufte die Prager Montan-AG an eine Wiener Genossenschaft den Betrieb und von dieser erwarb ihn schließlich die KAMIG, die als Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.

1922: ist also das offizielle Gründungsjahr der KAMIG!
Schon zu dieser Zeit lag der Besitz der KAMIG-Aktien mehrheitlich in den Händen der Familie Götzl, die das Unternehmen während der vielen Jahre seines Bestandes bis heute verantwortlich führte.

Die untenstehenden Bilder zeigen Kamigaktien und Aufnahmen aus dem Tag- und Untertagebau

 

Die höchsten Förder- und Produktionsziffern wurden in den Jahren zw. 1960 und 1970 erreicht, in denen jährlich bis zu 170.000 to Rohkaolin abgebaut wurden. Bei der Aufbereitung dieser Rohstoffmenge fielen 50.000 to Kaolin, 70.000 to Quarzsand und 50.000 to Nebenprodukte an. Zu dieser Zeit war auch der höchste Beschäftigungsstand zu verzeichnen, der beim Bergbau in Kriechbaum allein damals mehr als 250, bei der KAMIG insgesamt 500 Dienstnehmer betrug. Damit war die KAMIG zu dieser Zeit einer der größten Betriebe des Mühlviertels.

Wie jedoch auch in vielen anderen Gebieten der Wirtschaft, vor allem im Bereich der Rohstoff- und Grundstoffindustrie, so haben sich die Konkurrenzverhältnisse in den 80er Jahren auch in der Kaolinindustrie drastisch verschärft.

Der Kaolinbergbau der KAMIG blieb von der Entwicklung nicht verschont. Im benachbarten Ausland wurden reiche Kaolinvorkommen erschlossen, die kostengünstig im Tagbau abgebaut werden konnten und zusätzliche Produktionen auf den Markt brachten.

Um in diesem Verdrängungswettbewerb bestehen zu können, mussten alle Anstrengungen getroffen werden, um kostengünstig zu produzieren. Dies wurde mit einem Vorhaben in den Jahren 1976 bis 1980 erreicht, bei dem es darum ging, den Betriebszuschnitt der KAMIG umzugestalten und die innerbetrieblichen personalkostenintensiven Transporteinrichtungen durch eine Rohrförderanlage zu ersetzen. Eine Förderleistung mit einer Länge von 7,6 km wurde zw. Kriechbaum und Aisthofen, wo sich bereits ein Teil der Aufbereitung des KAMIG eigenen Bergbaubetriebes Weinzierl befand, errichtet. In Kriechbaum musste eine Schlämmanlage gebaut und in Aisthofen die bestehende Entwässerungsanlage den Erfordernissen entsprechend vergrößert werden.

Mit der dadurch möglich gewordenen Schließung der Betriebsstätten in Josefstal, dem Schwertberger Verladebahnhof, der Seilbahnen und der Schmalspurbahn konnte die gewünschte betriebliche Rationalisierung erreicht und der Fortbestand des Betriebes gesichert werden. In mehr als 180 Jahren seines Bestandes konnte sich der „Mühlviertler Kaolinbergbau“ von kleinen Anfängen zu einem bedeutenden Bergbauunternehmen entwickeln.